Im Sommer 1973 geschah etwas, das die Sicht der Welt auf Hanf für immer verändern sollte. Ed Adair einer der ersten Legalisierungskämpfer in den USA nahm seinen Freund Jack Herer auf eine Hanf-Demonstration mit. Hier erfuhr Herer zum ersten Mal, dass man Hanf für Papier, Seile, Kleidung und vieles mehr verwenden könne. Herer war sofort von der Idee fasziniert, Hanf könnte die Welt retten. Im Dezember 1985 erschien sein Buch „The Emperor wears no clothes“, das 1993 auch Deutschland erreichte. Der Titel der von Herer und Matthias Bröckers erstellten deutschen Übersetzung ist „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“ und nicht weniger war es für viele. Schnell wurde es das Standardwerk für Hanfaktivisten und Nutzhanfbauern, zeigt Herer doch wie vielseitig Hanf Verwendung findet.

In den Jahren nach 1985 kam es zu einem regelrechten Hanf-Boom, der nicht nur dem Rauschhanf, sondern auch den Anwendungen der Nutzpflanze immensen Vortrieb einbrachte. Im Zuge dieser Hanfwelle entstanden in aller Welt Strukturen, die sich für eine Normalisierung der gesetzlichen Lage oder schlicht eine vollständige Legalisierung einsetzten. In Deutschland entstand z.B. 1992 der H.A.N.F. e.V., der „Hanf Als Nutzpflanze Fördern“ will und zu diesem Zweck unter anderem das Hanfmuseum in Berlin betreibt.

Das weltweit wachsende Engagement und der damit wachsende politische Druck führten dazu, dass man sich auf europäischer Ebene mit Hanfanbau beschäftigte. 1989 verfügte die europäische Kommission in der Verordnung Nr. 1164/89, dass der Anbau von Hanf, der in der Anlage benannten 25 Sorten, von den Mitgliedsstaaten legalisiert werden muss. Die genannten Sorten sind so genannter „Faserhanf“ mit einem Wirkstoffgehalt von unter 0,3 Prozent. Geschickt gelang es damit einen Keil in die bis dahin geschlossene Legalisierungsfront zu treiben. Seither wird versucht „legalen“ Nutzhanf und „illegalen“ Rauschhanf zu trennen und die Nutzer gegeneinander auszuspielen.

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